YouTube: Die Werbeartikelbranche geht auf Sendung

Immer mehr Unternehmen entdecken das Online-Videoportal für ihre Zwecke. Die klassische Werbung nutzt die Videoplattform schon seit längerem als Kommunikationskanal: Virales Marketing auf YouTube mit seinen oft sehr originellen kurzen Einspielfilmchen ist schon eine eigene Marketingdisziplin.

Auch Unternehmen aus der Werbeartikelbranche entdecken YouTube mittlerweile für sich. Wer ohnehin Videoinhalte auf seiner Website oder im Webshop hinterlegt hat, kann diese mit wenigen Klicks auch auf YouTube einstellen. Das kostet kein Geld und wenig Mühe, bringt aber Vorteile mit sich – etwa in Sachen Suchmaschinenoptimierung: Die Google-Robots greifen zusehends auch Videoinhalte ab, die dann bei Suchabfragen unter den Ergebnissen erscheinen.

„Natürlich hat man auf YouTube einen gewaltigen Streuverlust“, erklärt Peter Prenner, Geschäftsführer des österreichischen Software-Spezialisten e-merch. Das Unternehmen entwickelt Produktdatenbanken und IT-Lösungen für die Werbeartikelbranche und ist mit etlichen Clips auf YouTube vertreten. „Aber weil der Dienst kostenlos ist, bietet er eigentlich nur Vorteile. Der Trend zu Videos jedenfalls ist nicht mehr zu stoppen.“

Tatsächlich wird innerhalb der Branche mehr und mehr gedreht – zum Beispiel auf Messen: Wer etwa wissen will, wie die Werbeartikelmesse war, die das Solinger Unternehmen m.e.s. Marketingservices 2008 im Dortmunder Signal Iduna Park veranstaltet hat, findet auf YouTube eine professionelle Dokumentation, und auch bei Veranstaltungen der Mainzer Agentur Bartenbach läuft die Kamera mit. Das Sulzbach-Rosenberger Unternehmen elasto form hat einen Imagefilm sowie weitere Beiträge hochgeladen, die verschiedene Techniken der Werbeanbringung demonstrieren.

Denn für Produkte, die Erklärungen erfordern – und davon gibt es im Werbeartikelmarkt nicht wenige -, ist das Medium Film geradezu prädestiniert. Tatsächlich sind die meisten der von Werbeartiklern hergestellten Web-Filmchen Produktvideos. „Bei etlichen Werbeartikeln sagt ein Film von wenigen Sekunden mehr als tausend Worte“, argumentiert Thomas Ketterer, Geschäftsführer von Active Promotion, Erlangen. „Bei uns gehört es mittlerweile zu den eingespielten Arbeitsabläufen, dass Mitarbeiter kurze Produktpräsentationen drehen und auf unsere Website sowie auf YouTube stellen.“ Ketterer sieht YouTube übrigens nicht nur als Zusatzoption, die man mitnimmt, weil sie gratis ist, sondern durchaus als eigenen Marketing-Kanal:

„Ich gehe davon aus, dass Marketingentscheider auch auf YouTube nach Produktideen suchen.“