Totenkopf made in Osnabrück

Dieser Artikel erschien heute in der Neuen Osnabrücker Zeitung anlässlich des Spiels Vfl Osnabrück gegen FC St. Pauli:

EINWURF

Made in Osnabrück

Wenn der FC St. Pauli und der Vfl aufeinander treffen, gibt es nicht nur den rein fußballerischen Aspekt – wie uns gestern die Osnabrücker Werbemittelagentur CRIMEX wissen ließ.

Wenn es um pfiffiges Marketing und originelles Merchandising geht, dann waren sie beim FC St. Pauli den Rivalen häufig weit voraus und profilieren sich selbst als Trendsetter. Den Status des „Weltpokalsiegerbesiegers“ wusste man 2002 optisch ebenso glänzend in Szene zu setzten, wie es ein Jahr später gelang, den Konkurs auch mit dem Verkauf von 140000 „Retter“-T-Shirts abzuwenden. Eine knappe Millionen Euro wurde damit erlöst.

Totenkopf

Doch schon zuvor hatte man beim Kiezklub erkannt, dass sich auch mit demTotenkopf-Motiv Umsatz erzielen ließ. Und hier führt die Spur nach Osnabrück. „Es gab natürlich schon kritische Stimmen gegen dieses Symbol, weil es von vielen als Zeichen der Gewalttätigkeit empfunden wurde“, berichtet CRIMEX-Geschäftsführer Claus Roeting. Dennoch kam man 1996 mit dem FC St. Pauli ins Geschäft und produzierte T-Shirts und Sweatshirts mit einem entschärften eher verspielten Motiv, das der Osnabrücker Künstler Olaf Thielsch entworfen hatte (siehe Abbildung). Es kam zu einem lukrativen Deal für beide Seiten. Und so dürfte Osnabrücker Unternehmergeist und künstlerische Kreativität ein wenig dazu beigetragen haben, dass sich der FC St. Pauli über Wasser gehalten hat – und dass es dieses reizvolle Duell Braun-Weiß gegen Lila-Weiß auch heute noch gibt.